Schwerpunkt des Workshops

In der diesjährigen Fortsetzung der Workshopreihe „Usability für die betriebliche Praxis“ (UUX-Praxis) soll genauer beleuchtet werden wie Usability und User Experience (UUX) in unterschiedlichen Unternehmen implementiert und etabliert werden können. Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Usability wird seine Ergebnisse mit Sensibilisierung und Qualifizierung von kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie Erprobung und Umsetzung von Usability- und User Experience-Maßnahmen in Demonstratoren und Projekten vorstellen und in die Diskussion einbringen. Im ersten Teil des Workshops wird es zudem drei Impulsvorträge geben, die sich mit Herausforderungen der nachhaltigen Einführung von UUX in die Unternehmenspraxis beschäftigen werden. Mit dieser Basis an Impulsen starten wir dann in den zweiten Teil des Workshops. Dort werden dann zu den Herausforderungen Lösungen oder Best Practices ermittelt und diskutiert. Dabei kann sich zeigen, dass es zu manchen Herausforderungen auch Forschungsbedarf oder die Notwendigkeit von Methodenentwicklung gibt. Auch dies wird dann in den Arbeitsgruppen festgehalten, so dass am Ende des Workshops eine Sammlung von Lösungen, Best Practices und Forschungsbedarf zum Thema der nachhaltigen Einführung von UUX in die Unternehmenspraxis gibt.

Insbesondere wird es im Workshop um folgende Fragestellungen gehen:

  1. Wie kann für die Themen Usability und User Experience in der Praxis noch besser sensibilisiert werden?
  2. Wen habe ich für diese Themen zu überzeugen und wie kann mit das gelingen?
  3. Welche Möglichkeiten habe ich, wenn ich im Unternehmen UUX-Einzelkämpfer*in bin?
  4. Wie lassen sich UUX-Aktivitäten langfristig in Entwicklungsprozesse integrieren?
  5. Welche Erfolgszahlen können für UUX herangezogen werden?
  6. Inwieweit sind UUX-Aktivitäten mit agilen Entwicklungsansätzen vereinbar und kombinierbar?
  7. Wie können UUX-Maßnahmen valide und effizient umgesetzt werden, hilft Lean UX, helfen digitale Tools?

Hintergrund der Workshop-Reihe

Die Projekte der Initiative „einfach intuitiv – Usability für den Mittelstand“ im Rahmen des Förderschwerpunktes Mittelstand-Digital des Ministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) haben die Workshop-Reihe „Usability für die betriebliche Praxis“ im Rahmen der Mensch und Computer Konferenz über die Jahre 2013, 2014, 2015 und 2016 fortgesetzt (Döbelt et al., 2013; Stevens et al., 2014; Brandenburg et al., 2015; Burmester et al., 2016). Ziel war es, Herausforderungen mittelständischer Software-Hersteller und -Anwender zu diskutieren und praxistaugliche Lösungen zu entwickeln. Beim Workshop „UUX-Praxis in den Kontexten von Morgen“ der MuC 2016 wurden Entwicklungen wie „Big Data“, „Internet der Dinge“ oder „Cyber-physical Systems“ und deren Konsequenzen für Usability und User Experience (UUX) diskutiert (Burmester et al., 2016). Unter dem Stichwort „Digitalisierung“ sind die Anforderungen an die UUX-Praxis weiter gestiegen. In 2018 wurde die Workshop-Reihe im Rahmen des bundesweit agierenden Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Usability fortgeführt.

Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Usability

Seit Ende 2017 ist das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Usability des BMWi (www.kompetenzzentrum-usability.digital) angetreten, um sich dem Wandel der UUX-Praxis zu stellen. Es unterstützt kleine und mittlere Unternehmen zu den folgenden Themenschwerpunkten:

  1. UUX – innovativ: UUX-Maßnahmen als Innovationsmaßnahmen verstehen, die am Anfang von Konzeption und Entwicklung für Systeme in Freizeit- und Arbeitskontexten stehen. Die innovative Kraft liegt in der Kopplung von Human-Centered Design mit neuen Ansätzen der Gestaltung für positive Nutzererlebnisse und Innovationsprozessen wie Design Thinking.
  2. UUX – research: Gute UUX fängt mit dem Verstehen des Nutzers und seines Nutzungs-kontextes an. Neben akademischen Methoden (z.B. Eye-Tracking) haben sich in der Praxis häufig auch leichtgewichtige Varianten und eigene Methoden etabliert. Fragen nach den Gründen dieser „Quick&Dirty-Methoden“ und deren Güte stellen sich genauso wie nach der Digitalisierung von User Research (z.B. Web Mining) und den ethischen Grenzen.
  3. UUX – agil: Kunden und Märkte stellen heutzutage hohe Anforderungen, die sich dynamisch schnell verändern können. Durch agile Entwicklung setzen viele Unternehmen darauf, Funktionalitäten flexibel und iterativ zu implementieren. Aus Theorie und Praxis werden Ideen zusammengeführt, wie Agilität und UX-Design erfolgreich verknüpft werden können.
  4. UUX – vernetzt: Unternehmen sind in ein vielfältiges Netz aus Beziehungen und Partnerschaften eingebunden. Jede Vernetzungsform besitzt unterschiedliche Kriterien. Um Unternehmen optimal in ihren Geschäftsbeziehungen und -prozessen zu unterstützen, werden für jede Art der Vernetzung die passende Kollaborationsformen anhand ihrer UUX erarbeitet.